das Frühstückscroissant der Ernährungsberaterin

Eins kann ich Euch jetzt schon aus meinem Alltag als Ernährungstherapeutin sagen: man hat es nicht immer leicht...

 

Dass fing schon vor knapp 19 Jahren an, als ich noch knackfrisch mitten in meiner Ausbildung als staatlich anerkannte Diätassistentin steckte...

Ich erinnere mich an den Besuch eines Freundes. Wie Er unsere Kühlschranktür aufmachte und sein Kopf im Kühlschrank verschwand mit den Worten: "Das sieht ja genauso aus wie bei mir!"

Enttäuschung machte sich breit, Verunsicherung, Verwunderung und ein Hauch von Vorwurf klang ein mein "Beziehungs Ohr"...

 

Anderes Beispiel: auf einer Fortbildung, Welche ich besuchte, sagte die Referentin: "Sie können es vergessen in der Öffentlichkeit zu Essen, Was sie wollen. Jede Bratwurst, jedes Bier, jede Torte wird Ihnen angekreidet werden."

Ja. So ist es und erfordert recht viel Selbstbewusstsein, um sich nicht in einer leicht zwanghaften Weise aus der Mitte bringen zu lassen.

 

Seit ca. 19 Jahren, wird Alles was ich esse beäugt, kommentiert, hinterfragt und vorgeworfen.

"Du bist doch Vorbild und dann ißt Du Dies oder Jenes?"

Ja- genau aus diesem Grund. Weil gutes Essen sich nicht immer um diätetische Korrektheit dreht. Weil alles Essen gleich-gültig, gleich-wertig ist.

 

Manchmal glaube ich, dass die Menschen denken, wir Ernährungsberater haben kein Spaß am Essen, wiegen alle Lebensmittel ab, ernähren uns akribisch nach der Ernährungspyramide, Essen Vollkornhirse mit gedünsteten Zuccinis, am besten ohne Geschmack und 5 Liter Wasser am Tag.

 

Aber weißt Du was?

die meisten meiner KollegInnen, welche ich kenne, sind wahre GenießerInnen. Die meisten haben den Beruf gewählt, WEIL sie liebend gerne essen.

Ich liebe die Aromenvielfalt, Gewürze, Geschmack, die Magie der Zubereitung, den Genuss, die Lebensmittelvielfalt,...

Was wir allerdings gelernt haben ist der Umgang mit den Lebensmitteln.

 

"there is no such thing as a bad food" - Carol Normandi& Lauralee Roark

Nein, auch nicht Das. Das auch nicht. nein. Es gibt keine schlechten Lebensmittel.

 

Ja, ich liebe Schokolade, Pasta, Pizza, Pommes und Burger. Ich liebe Lasagne, Chips und eine leckere Limo.

Aber das Ding ist- ich liebe eben auch Gemüse, Salat, Fenchel, Möhren, Mangos, Erdbeeren, Melde, Endivie, Rukola, Giersch, Feldsalat, Kernlesöl, Olivenöl, Tomaten, Vollkornbrot.

Ich genieße jeden Happen. Die Torte (mit Zucker und nicht Xylit) genauso, wie meinen frischen großen Salatteller.

Ich lasse mir die Schokolade auf der Zunge zergehen.

Ich bade in Tomatensalat mit Kernlesöl.

Wenn ich alleine esse, mache ich mir einen schönen Teller und zünde mir eine Kerze an.

 

Wir Menschen sind häufig so besessen von einer Suche nach DER Lösung, DEM Aha, DEM Plan xy.

Wir sind es so gewohnt Fehler im Außen zu suchen, als in uns aufzuräumen. Da wird der Weizen ganz schnell zum Sündenbock.

 

Das Aha- Erlebnis gibt es zwar, aber von Außen betrachtet sieht Er unspektakulär aus:

ich darf mich auf meine Intuition verlassen, ruhig werden (Patanjali!) und meiner inneren Weisheit lauschen lernen.

Und wenn ich nach der halben tafel Schokolade nicht aufhören kann, dann ist es vielleicht an der Zeit, meiner Einsamkeit zuzuhören, meiner Wut, meiner Angst, meiner Trauer.

Wenn ich jeden Abend Eine Tüte Chips verdrücke, dann sollte ich vielleicht etwas in meinem Alltag verändern, einen neuen Job suchen, mich aus einer ungesunden Beziehung lösen, von Freunden trennen, Welche mich schlecht fühlen lassen. Ich weiß, es ist nicht einfach! Die Wut, Trauer, Angst und Einsamkeit werden lauter.

Und das ist der Grund, warum Viele diesen Weg scheuen.

Viel lieber, machen wir den Zucker und das Weißmehl zum Objekt unserer Wut, unserer Angst, unserer Trauer und Einsamkeit.

 

Hier eine einfach und doch sehr effektive Übung für Dich

Diese gebe ich eigentlich allen meiner KlientInnen in der Ernährungstherapie mit:

 

Wenn Du Appetit hast auf ein bestimmtes Lebensmittel wie Schokolade, Chips oä. dann stell Dir den Timer auf 5 Minuten und versuche dem Drang 5 Minuten zu widerstehen.

Nutze die Zeit um Dir folgende Fragen zu stellen: Habe ich genug Wasser getrunken? Habe ich heute genug gute Lebensmittel gegessen? Habe ich villeicht zu lange Nichts gegessen? Habe ich mich geärgert? Bin ich einsam? Habe ich mich zu wenig bewegt?

 

Wenn ja- dann finde eine andere Lösung für Dein Problem als Essen

Wenn nein- dann lass Es Dir schmecken und genieße jeden Happen

 

Natürlich ist Dies nur der erste Schritt auf Deinem Weg zu Dir selbst, zu Deinen Bedürfnissen.

Wenn ich Dich auf dem Weg unterstützen kann mit Ernährungstherapie als Teil von Körperarbeit, dann melde Dich bei mir unter: info@naukayoga.de

 

Alles Liebe,

Deine Nauka